Aufbruch vom Karen-Dorf
Am Mittwoch brachen wir – traurigen und freudigen Herzens zugleich – vom Karen-Dorf Richtung Chiang Mai, Richtung Zivilisation auf. Viele von uns sehnten sich schon richtigen Toiletten, richtigen Duschen und einem richtigen Bier. Gleichzeitig hieß es Abschied nehmen von unseren Gastfamilien und vom Abenteuerleben.
gastfreundliche Karen in traditioneller Kleidung |
Robert proudly presents: der frisch gepflanzte Erinnerungsbaum |
unser Herr Prof. hilft den Frauen beim Verkaufen |
Dazwischen jedoch erfuhren wir noch einiges über Katastrophen-Management. Viele Dörfer hier sind nach starken Regenfällen von Überschwemmungen und Murenabgängenbetroffen. Alle Dörfer bilden daher ein Funk-Netzwerk, mit dem sich gegenseitig über Regenfälle informieren. Selbst in dem entlegenen Karen-Dorf, in dem wir übernachten durften, steht ein Funkturm.
Ungefähr eine Fahrtstunde entfernt von „unserem“ Karen-Dorf besuchten wir ein Dorf, das in den letzten zehn Jahren zweimal von Murenabgängen heimgesucht wurde. Beide Male wurden Gott sei Danke keine Menschen verletzt. Das eine Mal wurde die Schule überschwemmt, aber die Kinder konnten sich rechtzeitig in Sicherheit bringen, das andere Mal rutschten die Landmassen in der Nacht den Hang hinab, aber es wurde kein Haus zerstört.
Phi Dejaa, Phi Sawaan und Phi Esso |
der etwas klein geratene Wall |
Besuch des christlichen Karen-Dorfes
Neben Katastrophenschutz-Maßnahmen bekamen wir auch noch die örtliche Mülldeponie zu sehen, die ebenfalls auf der Anhöhe angelegt ist, damit – wenn der Müll einmal im Jahr verbrannt wird – der giftige Gestank nicht ins Dorf kommt.
Das Dorf, das wir besuchten, ist anders als das Dorf unserer Gastgeber ein mehrheitlich christliches Karen-Dorf. Ungefähr 60 % der Bewohner und Bewohnerinnen sind (protestantische) Christen, ungefähr 40 % Buddhisten. Erstere haben im Dorf eine Kirche, letztere einen Tempel.
Im Fluss des Dorfes darf auf einer Länge von einem Kilometer nicht gefischt werden, damit den Fischen ein Laichplatz zur Verfügung steht. Sehr wohl gibt es aber einen Fischteich, in dem ebenfalls auch Frösche (zum Verzehr) gezüchtet werden.
Werden die Schweinefäkalien als Fischfutter eingesetzt? |
Eine regennasse Weiterfahrt nach Chiang Mai
Nach dem Abschied von den Karen-Gastgebern des zweiten Dorfes bestiegen wir wieder die Ladeflächen unserer Pickups und fuhren im Vierradantrieb über holprige Wege zuerst bis in die Stadt, wo unsere Minibusse auf uns warteten. Kurz bevor wir dort ankamen, machte sich allerdings die Regenzeit noch bemerkbar. Auch während der vierstündigen Weiterfahrt mit dem Minibus regnete es so, als ob das Wetter uns klar machen wollte, dass Schutz vor Murenabgänge durchaus bisweilen angebracht ist. Wir kamen jedoch sicher in Chiang Mai an. Nach den obligatorischen Duschen mussten wir allerdings feststellen, dass es draußen kein Bier zu kaufen gab - Buddhist holiday...
Schutz vor Regenwetter |
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