Mittwoch, 26. Oktober 2016

Eigentlich banal, für uns aber phänomenal!

Johanna Gschwandtner und Mario Tempelmayr

Eigentlich banal, für uns aber phänomenal!
Über die kleinen Freuden des Exkursionsalltags
 


Fast die Hälfte unserer Auslandsexkursion ist nun vorbei. Am gestrigen Tage bestiegen wir erschöpft und mit pochenden, schmerzenden Gelenken bereits zum sechsten Mal unseren Minivan. Begleitet von bedrückter Stimmung und rauchenden Köpfen nahmen wir unsere gewohnten Plätze ein, kreisten die Schultern und munterten uns gegenseitig auf. Kopfhörer wurden verteilt, schlaffe Körper umständlich verrenkt und Schlafpositionen gesucht. Während manche die Hand als Polster bevorzugten, überstreckten andere ihr Genick und versuchten so ihr Bestes, um in einen halbwegs erholsamen Schlaf zu gleiten. Eine kleine Minderheit glaubte noch, mit den mitgebrachten „Hörnchen“ (Nackenkissen) optimal versorgt zu sein, doch die Werbung versprach zu viel. Völlig entnervt wurden sie schon bald ins hinterste Eck des Vans geschleudert. In der Folge wurden die Fenster nahezu von taumelnden Köpfen zerschlagen, diverse Blessuren davongetragen und Schleudertraumata aufgrund der holprigen Straßen erlitten. Kurzum: Die Laune mancher Teilnehmer/-innen verschlechterte sich zusehends und zahlreiche Körper kamen an ihre Grenzen. Physische Schmerzen unterschiedlicher Grade waren omnipräsent!

Vorher: Ungemütliche Verrenkungen

Doch am besagten, gestrigen Tag sollte etwas völlig Unerwartetes geschehen: Während die müden Äuglein der Student/-innen langsam zufielen und manche ihren Gedanken nachhegten bzw. sich Musik zu Gemüte führten, ertönte plötzlich und völlig unerwartet ein lauter Aufschrei. Erregt und etwas verwundert schreckten folglich alle hoch, die Äuglein wurden gerieben und von verständnislosen Blicken geziert. Langsam und wie im Film dämmerte uns schließlich allen, welch großartiger Komfort uns auf den zurückgelegten hunderten Kilometern entgangen war: Ein kleiner, unscheinbarer, verstaubter und schwarzer Hebel sollte unser Exkursionsleben grundlegend verändern! Eine Kollegin entdeckte dieses kleine Kerlchen zufällig, als sie gerade nach der optimalen Schlafposition suchte. Endorphine strömten durch unsere dahinvegetierenden Körperhüllen und riefen schier unendliche Glücksgefühle hervor. All die Sorgen und Schmerzen der letzten Tage waren wie weggeblasen, ungläubige Freudentränen kullerten über unsere geröteten Wangen. Mit letzter Kraft betätigten wir unseren persönlichen Hebel, stellten die lange verfluchten Sitze individuell ein, lehnten uns genüsslich zurück und glitten unverzüglich in einen Dornröschenschlaf.


Nachher: Dornröschenschlaf




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