Mittwoch, 20. Juli 2016

18.07.2016 - Bangkok - Chiangmai - Ban Huai Ma Ba

Raphael Sedlitzy & Gabriel Meusburger
 
Abreise vor dem Morgengrauen 

Noch vor dem Morgengrauen, bereits um 4:30 Uhr in der Früh, begann der erste Exkursionstag für uns. Pünktlich um 5 Uhr morgens fuhren wir, aufgeteilt auf drei Minivans, zum Don Mueng Flughafen in Bangkok. Das Frühstück nahmen wir an Board des „Thai – Smile“ Fluges nach Chang Mai ein, wo wir nach nur einer Stunde, um 8 Uhr landeten. Nach der Ankunft in der nördlichen Provinzhauptstadt fuhren wir gleich, wieder aufgeteilt auf drei Minivans, zum Büro des Care – Ablegers „Raks Thai“.


Kurz vor dem Abflug vom Flughafen Don Muang in Bangkok

Bei Raks Thai Foundation in Chiang Mai, Nordthailand

Nach einer kurzen Begrüßung gab uns Herr Direk, Environmental Programme Coordinator, einen kurzen Überblick über die Arbeitsgebiete von Raks Thai. Raks Thai ist Mitglied des weltweit aktiven Netzwerks der „Care Foundation“. Die fünf verschiedenen Arbeitsschwerpunkte von Raks Thai sind: a) Bildung, b) Verbesserung der Gesundheitsversorgung und die Bekämpfung von HIV/AIDS, c) Entwicklung von sicheren Arbeitsplätzen und Verbesserung der Arbeitsbedingungen, d) Management von natürlichen Ressourcen und Umwelt und e) die Unterstützung von Opfern von Naturkatastrophen. Das Motto der Arbeit ist „Hilfe zur Selbsthilfe“.

Ein Fokus der Arbeit des Regionalbüros liegt im Bereich des Ressourcenmanagements in entlegenen, meist von ethnischen Minoritäten bewohnten Gebieten des Nordens. In den Arbeitsgebieten von RaksThai sieht sich die NGO mit einer besonderen Problemkonstellation konfrontiert: Die Zielgruppe der Organisation lebt in Gebieten, die als Wald (Forest Reserve) deklariert sind. Die Kleinbauern, die Flächen in diesen Gebieten zum Teil seit Generationen landwirtschaftlich nutzen, besitzen jedoch in der Regel keine offiziellen Dokumente, die ihren Landbesitz absichern. Daraus resultieren Konflikte zwischen dem Staat und der lokalen Bevölkerung, bei denen RaksThai und andere NGOs vermitteln und die Rechte der lokalen Bevölkerung schützen. Eine Strategie, um diese Ziele zu erreichen, besteht darin, Karten zu erstellen, in denen die verschiedenen Nutzungen der lokalen Bevölkerung dokumentiert werden. Die Karten sollen die nachhaltige Landnutzung veramschaulichen und zugleich die Position der lokalen Bevölkerung gegenüber dem Staat stärken. Anschließend machten wir uns auf den Weg in ein Projektgebiet von RaksThai, das ca. 4 Autostunden von Chiangmai entfernt liegt.

Zwischenstopp auf dem Markt von Mae Tang

Huai Nam Dang ("Lauter Fluss") Nationalpark 

Nach einer wilden und mehrstündigen Fahrt über Serpentinen gelangten wir in den Huai Nam Dang Nationalpark. Das Visitor Center liegt in ca 1700 Metern Höhe und bietet eine spektakuläre Aussicht über die mit Dschungel bewachsenen Hügel. Hier nahmen wir auch das Mittagessen ein, bevor wir eine kurze Präsentation und anschließende Diskussion mit der stellvertretenden Nationalparkleiterin hatten. Der Nationalpark ist ein 1252 km2 großes Schutzgebiet, das vor ca. 20 Jahren etabliert wurde. Auch hier bestehen die oben erwähnten Konflikte zwischen dem Staat und der lokalen Bevölkerung, da im als Nationalpark deklarierten Gebiet etwa 5000 Personen leben, die zum Teil auch umgesiedelt wurden. Die Nationalparkverwaltung bemüht sich jedoch um eine konstruktive Zusammenarbeit mit den betroffenen Menschen. Es werden gemeinsame Projekte durchgeführt, wie beispielsweise das Bauen von Dämmen oder die Errichtung von Brandschutzstreifen. Das bedeutet, dass ein ca. acht Meter breiter Streifen von Laub frei gemacht wird, bei dem sich das Feuer im Falle eines Waldbrandes nicht weiter ausbreiten kann.
Exkursionsgruppe im Huai Nam Dang Nationalpark
Blick vom Aussichtspunkt Huai Nam Dang Nationalpark

Weiterreise zum Dorf Ban Huai Ma Ba

Bereit für Huai Ma Ba!

Danach begann der abenteuerlichste Teil des ersten Exkursionstages. Zuerst ging es weiter per Minivan, bis die Straßen schließlich nur noch ein Vorankommen per Pick-Up Jeep zuließen. So luden wir unser Gepäck in eines der Fahrzeuge und nahmen auf der Ladefläche der anderen 3 Platz. Anschließend legten wir die letzten Kilometer über steile und unbefestigte Straßen zurück, vorbei an einer atemberaubenden Landschaft mit Reisfeld-Terrassen und grünem Dschungel. Nach einem ca. einstündigen Trip gelangten wir in das Karen Dorf, in dem wir die nächsten zwei Tage bei Familien  untergebracht wurden.

Wir parkten direkt auf dem Fußballplatz, welcher durch zwei aus Bambus angefertigte Tore begrenzt war. Einige Jungs waren am Kicken und ein Teil unserer Gruppe spielte mit, bis uns der lokale Raksthai Mitarbeiter zu sich bat. Zwei Mädchen hielten eine von Hand gezeichnete Karte hoch und er erklärte uns, welche Verhaltensregeln zu beachten sind und wie unser Programm für den kommenden Tag sein wird. Danach wurden wir zu zweit bzw. zu dritt bei Familien untergebracht. Obwohl sich die Kommunikation schwierig gestaltete, hießen sie uns herzlich Willkommen, zeigten uns ihr Heim und luden uns zum Abendessen ein.

Ausblick vom Dorf Ban Huai Ma Ba
Erste Eindrücke aus Ban Huai Ma Ba

Fortsetzung folgt ...

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