Mittwoch, 3. August 2016

Das beste kommt zum Schluss...

Katharina Schussmüller & David Schretzmayer

Von Mangrovenwälder über Affen....ein spannender Tag
Am letzten Tag unserer Exkursion reisten wir in den Süden von Bangkok, an die Küste des Golfs von Thailand. Dort besichtigten wir ein Wiederaufforstungsprojekt für Mangrovenwälder. Mangroven sind Pflanzen die in einem speziellen Ökosystem leben. Sie verfügen nämlich über das Talent in Gebieten zu überleben, die von Gezeitenfluten betroffen sind. Deshalb war es für uns sehr spannend diese speziellen Wälder zu sehen, da wir in Österreich solche Wälder nicht haben. Vorort erhielten wir eine kurze Einführung in das Projekt. So erfuhren wir, dass der Wald, so wie wir ihn sehen konnten, lediglich 1% der Fläche beträgt im Vergleich zu der Fläche vor 50 bis 60 Jahren. Eine Treibfeder des Rückgangs war u.a. die Förderung von Aquakulturen in den 1970er Jahren, die zur Abholzung vieler Mangrovenwälder geführt hat. Das Fehlen von Mangrovenwäldern hat starke langfristige Konsequenzen für die Küstengebiete, da die Landoberflächen damit ungeschützt gegenüber Wind und Wasser sind und Küstenerosion befördert.

Der Dorfchef, der sich auch um das Wiederaufforstungsprojekt kümmert, berichtete uns, dass in seinem Dorf 10 Haushalte wegen der Küstenerosion umgesiedelt werden mussten. Die ansässigen Dorfbewohner alamierte dies und sie entschieden sich etwas dagegen zu tun. Mit finanzieller Unterstützung der Regierung errichteten die Bewohner ein System aus Bambuswellenbrechern zum unmittelbaren Schutz vor der Küstenerosion. Die Wellenbrechern – eine Art der Küste in mehreren Ringen vorgelagerter Bambuszaun – werden aus 5 Meter langen Bambusstangen errichtet. Neben der Reduzierung der Wucht mit denen die Wellen auf die Küste treffen, fördern die Bambuswellenbrechern zusätzlich noch die Küstennahe Sedimentation. Hinter diesem “Schutzwall” erfolgt die Aufforstung mit Mangrovenbäume, mit deren Hilfe auch langfristig die Küste geschützt werden soll. Diese Bäume haben ein ausgeprägtes Wurzelwerk, in welchen ein eigenes Ökosystem für sich lebt.

Im Nachhinein ist man immer....überzeugter 
Der Dorfchef erzählte uns, dass anfangs nicht alle Dorfbewohner für die Wiederaufforstung und dem Schutz der Mangrovenwälder waren. Heute sind jedoch alle davon überzeugt. Viele Dorfbewohner und Dorfbewohnerinnen konnten sogar die Arbeit in den Fabriken aufgeben und bei der Errichtung des Walls und Aufforstung mitarbeiten, wo sie sogar mehr verdienen als zuvor. Einige arbeiten auch als Fischer, denn durch die Mangrovenbäume sind heute mehr Fische in dem Gebiet als zuvor. Das Ökosystem in den Wurzeln der Bäume bietet nämlich viel natürliches Futter für sie, wodurch einige, sogar als lokal ausgestorben geglaubte, Arten zurückgekehrt sind.

Richtige GeographInnen müssen auch tief in den Schlamm
Einige Mutige die gern im Schlamm spielen und Mangrovenbäume pflanzen

Nach diesen ersten Informationen ging es für uns dann zum praktischen Teil des Tages: der Pflanzung von Mangrovenbäumen. Dazu mussten wir selbst in den tiefen, sehr tiefen Schlamm. Manche von uns sanken tiefer als andere, jedoch kamen wir alle wieder heraus. Es war ein sehr eigenartiges Gefühl im Schlamm zu gehen. Wir erfuhren jedoch dadurch auch, wie anstregend diese Arbeit ist. Nach einer wirklich nötigen Reinigung unserer Füße und einer Stärkung durch ein leckeres Mittagessen machten wir uns noch auf eine Rundwanderung durch den Mangrovenwald, wo wir am Abschluss auch auf Affen stießen, welche uns zum Glück freundlich gesonnen waren.
Bi


Das ¨weiße Gold¨
Als letzte Station des Tages besichtigten wir noch eine Salzfarm. Diese Farm war als Genossenschaft von mehreren kleineren Salzbauern organisiert. Die Leiterin der Genossenschaft versetzte uns zu Beginn gleich einmal in Staunen, als sie uns sagte, dass sie pro Jahr über 150 Tonnen produzieren. Im Gegensatz zum österreichischen Minensalz produzieren die Menschen in der Trockenzeit des Jahres hier Meersalz. Zur Gewinnung des Salzes verwenden die Menschen eine Technik, welche seit über 100 Jahren von Generation zu Generation tradiert wird. Dazu leiten sie das Meerwasser auf dafür eigens angelegten Felder, fünf an der Zahl, welche sie uns auch zeigte. Diese Felder benötigen einen Gleyboden, um eine optimale Kristalization zu gewährleisten. Von Feld zu Feld steigt die Konzentration bis schließlich beim fünften Feld die reinen Salzkristalle übrig bleiben. Die Genossenschaft produziert das Salz in drei unterschiedlichen Qualitäten, bedingt durch die jahreszeitlich bedingte Qualitätsunterchiede des Meerwassers.
Begutachtung der Salzkammer - inklusive Kostprobe

Auf die Frage, an wem sie das gewonnene Salz verkaufen, antwortete sie sowohl an Privatpersonen und Firmen. Sogar die Schlacke die auf den Feldern den Boden bedeckt, verkaufen sie an Bauern in der Umgebung, da es sich hierbei um hochwertiges Düngemittel handelt.
Anschließend merkte sie an, dass sie sehr froh ist, dass die Mangrovenwälder wieder aufgeforstet werden, da die Qualität des Meerwassers seitdem gestiegen ist, wodurch auch das Salz, dass sie produzieren besser wird. Das ließ uns auch erstaunen, da es uns verdeutlicht, wie verschränkt verschiendenste Dinge in der Umwelt sind und wie unbemerkt der Mensch in dieses Eingreifen kann, gewollt oder nicht. Nach einer kleinen Stärkung bei der Salzfarm, machten wir uns wieder auf den Weg.

Noch einmal ¨Touri¨ sein 
Zum Abschluss unseres letzten Exkursionstages und damit auch unseres gemeinsames Aufenthaltes in Thailand, besuchten wir noch einen Flooting Market in Bangkok. Eine der beliebtesten touristischen Attraktionen des Landes. Nachdem wir einen künstlich angelegten Flooting Market in Ayutthaya besucht hatten, waren wir doch sehr erstaunt, als wir ein ¨Original¨ besichtigten. Denn hier waren größere Menschenmassen unterwegs und es gab nicht nur die ¨typischen¨ Touristenwaren zu kaufen, sondern auch Lebensmittel und anderes Alltägliches.
So war diese letzte Station der Reise ein Erlebnis auf zweifache Weise, zum einen durch die Massen hindurchzukommen und zum anderen die Dinge die man zu sehen bekam.

Das ¨letzte Abendmahl¨ 
Nach diesen vielen Informationen und Eindrücken die wir an diesem Tag bekamen, benötigten viele auf der zweistündigen Heimreise ein kleines Nickerchen. Als wir dann am Hotel ankamen, konnten es viele nicht wirklich begreifen, dass es das war, das Ende der Reise. Alle hatten diese gemischten Gefühle, Freude und doch auch Traurigkeit. Denn auf der einen Seite waren wir alle froh, dass diese doch anstregenden zwei Wochen, in der wie viele Eindrücke, Gefühle und Informationen gesammelt haben, geschafft waren, doch auf der Andererseits auch Traurig darüber, da man sich in dieser Zeit angefreundet hat und viele tolle Ereignisse gemeinsam erlebt hat, die man so schnell nicht vergessen wird. Deshalb gingen wir nocheinmal alle gemeinsam zum Abschlussessen, welches von Petra liebevoll ¨letztes Abendmahl¨ genannt wurde. Denn noch in dieser Nacht hatten viele ihre Heim- oder Weiterreise angetreten. So trennten sich am letzten Exkursionstag unsere Wege.

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