Die Klimaanlage – Freund oder Feind?
Erlebnisblog von Michael Daum und Lukas Gerbavsits
Schon seit der
ersten Nacht in Bangkok ist die Klimaanlage ein treuer Wegbegleiter unserer
Reise und sorgt für viel Gesprächsstoff. Da das tropische Klima in Thailand oft
erdrückend sein kann, wirkt so eine Klimaanlage meist sehr erfrischend, jedoch kann
es auch ganz anders kommen. Vor allem diese extremen und häufigen Wechsel
zwischen gefühlten 40 °C im Freien und oftmals tiefst winterlichen Temperaturen
in den Innenbereichen, brachten einige
StudentInnen ins Schwitzen und lehrten ihnen das Zittern zugleich. So musste man sich schon
vor dem Einsteigen in den Van entscheiden, welche „Ausrüstung“ für den
jeweiligen Tag am erfolgversprechendsten zu sein scheint, wobei es nur den
wenigsten Studierenden gelang auf das richtige Pferd zu setzen. Auch die
Platzwahl beim Betreten eines Seminarraumes musste strategisch durchdacht und
schnell durchgeführt werden, weil uns bei fast allen Vorträgen die kalte Luft
um die Ohren blies. Hierbei waren es die Plätze hinter dem Kühlgerät die für
Begeisterung sorgten und Schutz vor der erbarmungslosen Kraft der Klimaanlage
boten.
Doch nicht nur
während den Vorträgen gab es gemeine Seitenhiebe von der eisigen Faust der
Klimaanlage, auch in verschiedensten Restaurants und öffentlichen
Verkehrsmitteln hätte man sich gewünscht, den Koffer vom letzten Winterurlaub
nicht vollständig entleert zu haben. Beobachtet man jedoch die Thais, bekommt
man den Eindruck, dass sie, zumindest in Bezug auf die Raumtemperaturen, das
Motto: „Je kälter, desto besser“ präferieren. Diese extreme Abkühlung in den
Räumen könnte auch als Statussymbol angesehen werden, wobei der Wohlstand „gefühlt“
werden soll.
Auch am Schiff wusste man sich vor den eisigen Temperaturen zu schützen |
Die Diskussionen
rund um die Klimaanlage wurden innerhalb der Gruppe immer häufiger und lauter. Neben
Ungereimtheiten in den Minivans kam es auch zu „Kämpfen“ in diversen
Hotelzimmern. Während eine Person tropische Verhältnisse im Zimmer bevorzugt,
um dadurch optimale Bedingungen für Moskito-Brutstätten zu schaffen, schien es
bei der anderen Person darum zu gehen das Bier so kühl wie nur irgendwie
möglich zu lagern.
Die Klimaanlage im Hotelzimmer - Der ultimative Test für gute Freundschaften |
Abschließend ist festzuhalten, dass wir der Klimaanlage mit gemischten Gefühlen
gegenübertreten. Zum einen sehnt man sich nach deren Frische und betet diese in
gewissen Situationen an, zum anderen verflucht man deren arktischen Flair. Wie so oft im Leben spielen hierbei die
Situation, sowie persönliche Präferenzen übergeordnete Rollen, wobei die
Thais über den Slogan „Weniger ist oft mehr.“ nachdenken könnten. Freund oder
Feind? - wohl eine der am schwierigsten zu beantwortenden Fragen während dieser
Exkursion. Bezüglich dieser Frage befindet man sich in Thailand oftmals in
einer klassischen Zwickmühle und muss sich eingestehen, dass man weder
mit noch ohne Klimaanlage leben kann.
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