Mittwoch, 3. August 2016

Die Klimaanlage – Freund oder Feind?

Erlebnisblog von Michael Daum und Lukas Gerbavsits

Schon seit der ersten Nacht in Bangkok ist die Klimaanlage ein treuer Wegbegleiter unserer Reise und sorgt für viel Gesprächsstoff. Da das tropische Klima in Thailand oft erdrückend sein kann, wirkt so eine Klimaanlage meist sehr erfrischend, jedoch kann es auch ganz anders kommen. Vor allem diese extremen und häufigen Wechsel zwischen gefühlten 40 °C im Freien und oftmals tiefst winterlichen Temperaturen in den Innenbereichen,  brachten einige StudentInnen ins Schwitzen und lehrten ihnen das Zittern zugleich. So musste man sich schon vor dem Einsteigen in den Van entscheiden, welche „Ausrüstung“ für den jeweiligen Tag am erfolgversprechendsten zu sein scheint, wobei es nur den wenigsten Studierenden gelang auf das richtige Pferd zu setzen. Auch die Platzwahl beim Betreten eines Seminarraumes musste strategisch durchdacht und schnell durchgeführt werden, weil uns bei fast allen Vorträgen die kalte Luft um die Ohren blies. Hierbei waren es die Plätze hinter dem Kühlgerät die für Begeisterung sorgten und Schutz vor der erbarmungslosen Kraft der Klimaanlage boten.

Doch nicht nur während den Vorträgen gab es gemeine Seitenhiebe von der eisigen Faust der Klimaanlage, auch in verschiedensten Restaurants und öffentlichen Verkehrsmitteln hätte man sich gewünscht, den Koffer vom letzten Winterurlaub nicht vollständig entleert zu haben. Beobachtet man jedoch die Thais, bekommt man den Eindruck, dass sie, zumindest in Bezug auf die Raumtemperaturen, das Motto: „Je kälter, desto besser“ präferieren. Diese extreme Abkühlung in den Räumen könnte auch als Statussymbol angesehen werden, wobei der Wohlstand „gefühlt“ werden soll.

Auch am Schiff wusste man sich vor den eisigen Temperaturen zu schützen


Die Diskussionen rund um die Klimaanlage wurden innerhalb der Gruppe immer häufiger und lauter. Neben Ungereimtheiten in den Minivans kam es auch zu „Kämpfen“ in diversen Hotelzimmern. Während eine Person tropische Verhältnisse im Zimmer bevorzugt, um dadurch optimale Bedingungen für Moskito-Brutstätten zu schaffen, schien es bei der anderen Person darum zu gehen das Bier so kühl wie nur irgendwie möglich zu lagern.


Die Klimaanlage im Hotelzimmer - Der ultimative Test für gute Freundschaften


Abschließend ist festzuhalten, dass wir der Klimaanlage mit gemischten Gefühlen gegenübertreten. Zum einen sehnt man sich nach deren Frische und betet diese in gewissen Situationen an, zum anderen verflucht man deren arktischen Flair.  Wie so oft im Leben spielen hierbei die Situation, sowie persönliche Präferenzen übergeordnete Rollen, wobei die Thais über den Slogan „Weniger ist oft mehr.“ nachdenken könnten. Freund oder Feind? - wohl eine der am schwierigsten zu beantwortenden Fragen während dieser Exkursion. Bezüglich dieser Frage befindet man sich in Thailand oftmals in einer klassischen Zwickmühle und muss sich eingestehen, dass man weder mit noch ohne Klimaanlage leben kann.

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